Wenn man als Polizist nach einem harten Arbeitstag nach Hause kommt, hat man natürlich nur eines im Sinn: Kind ins Bett bringen und Liebe mit der Herzdame zu machen. Jedes Liebesspiel sollte – natürlich im bestmöglichen Fall – mit einer Explosion enden. Der eheliche Akt von Polizist Alex Murphy (Joel Kinnaman) endet auch mit einer Explosion, nur leider nicht mit einer im Bett…
Als Alex Opfer eines Anschlages wird, bleibt von seinem Körper wenig übrig. Seine Frau entscheidet sich, Alex der OmniCorp Group zu überlassen, die schon die ganze Welt mit Roboter-Polizisten versorgt hat. Nachdem die U.S.A. noch etwas „robophobic“ sind, soll nun eben ein Mensch in eine Maschine gesteckt werden. Der OmniCorp-Konzern hätte so die Chance, endlich Fuß in Amerika zu fassen, Alex’s Frau Clara würde ihren „Mann“ wieder bekommen. So viel zum Plan. Aus Alex wird ein RoboCop „made in China“ (wo sonst?), der nun im Kampf gegen das Verbrechen eingesetzt werden soll. Doch die Beteiligten haben den Faktor Mensch vergessen…
Der Reboot von „RoboCop“ soll modern und frisch wirken. Visuell ist dies auch gelungen, inhaltlich habe ich jedoch meine Zweifel. Als Actionfilm angekündigt wirkt der Film in der ersten Hälfte eigentlich eher wie ein Science-Fiction-Drama. Mensch vs. Maschine ist immer eine beliebte Thematik, jedoch bringt die kitschige Familiengeschichte noch mehr (unnötige) Themen zum Vorschein: Blechmann vs. Vaterfigur, Ehemann vs. stahlharter Cop. Überhaupt gibt es gar nicht so viel Action wie erwartet. Joel Kinnaman sieht als RoboCop zwar sehr lässig aus, darf aber im gesamten Film zu wenig zeigen, was er so alles draufhat. Seine eigene kleine Rachegeschichte wird viel zu schnell aufgelöst, aktuelle Thematiken werden leicht gestreift, jedoch ohne wirklichen Tiefgang. Immerhin sieht man Micheal Keaton wieder auf der Leinwand. Der wiederrum vor einigen Jahren selbst einen dunklen Helden gespielt hat. Apropos Batman: Gary Oldman ist auch hier die rechte Hand des Helden (wie schon in den Bale-Batman-Filmen). Das ist auch gut so, denn Oldman ist ein fantastischer Schauspieler, dem man gerne zusieht.
„RoboCop“ konnte sich zwischen Science-Fiction mit Tiefgang und reinem Actionkino nicht so ganz entscheiden. Mit etwas mehr Humor hätte aus „RoboCop“ ein guter Film werden können. So ist es ein Film für emotionslose Roboter, die gerne ins Kino gehen. Davon gibt es sicher eine ganze Menge…
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