The Fault in Our Stars – Filmkritik


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4
On 14. Juni 2014
Last modified:14. Juni 2014

Summary:

Wie kommentierte Jodi Picoult so treffend John Greens Erfolgsroman? „Electric... filled with staccato bursts of humor and tragedy.“ Und genau diese schmale Gratwanderung ist auch bei der Verfilmung geglückt, ohne dabei den eigentlichen Handlungsstrang zu verfehlen und ins Sentimentale abzudriften. Dennoch ist man gut beraten, eine große Packung Taschentücher mitzubringen.

Als mir eine Freundin vor gut einem Jahr John Greens Weltbestseller geliehen hat, war ich anfangs noch recht skeptisch. Eine Teenager-Liebesgeschichte, verpackt in den melodramatischen Kontext eines Krebs-Dramas? Was ich dann aber zu lesen bekam, hat mich gegen Ende hin nicht nur zu Tränen gerührt, sondern – so kitschig es klingt – mir auch eine komplett neue Sichtweise auf diese Thematik eröffnet. Der erste Gedanke, der mir also in den Kopf schoss, als ich von der geplanten Verfilmung hörte, war: They’re gonna ruin it. Zum Glück habe ich mich da geirrt.

Hazel Grace Lancaster (Shailene Woodley) leidet an Schilddrüsenkrebs. Noch viel mehr, als mit den damit verbundenen Einschränkungen leben zu müssen, machen der Sechzehnjährigen die Reaktionen ihres sozialen Umfelds zu schaffen: Die mitleidigen Blicke aus ihrer Umgebung, die roten, verheulten Augen ihrer Eltern und die häufigen medizinischen Untersuchungen erinnern sie ständig an ihr unentrinnbares Schicksal. Umso abgeneigter reagiert sie daher auf den Vorschlag, eine religiöse Selbsthilfegruppe für an Krebs erkrankte Jugendliche zu besuchen. Doch mit Augustus Waters (Ansel Elgort), über den sie dort im wahrsten Sinne des Wortes stolpert, nimmt ihr Leben plötzlich eine dramatische, positive Wendung: Gus, cancer survivor himself, ist attraktiv, nachdenklich, intelligent und – vor allem – von Hazels witzig-smarter Art begeistert. Eine unkonventionelle Liebesgeschichte, die sie bis nach Amsterdam zu Hazels Lieblingsautor (Willem Dafoe) führt, nimmt ihren Lauf – und steuert dabei unausweichlich einem tiefen Abgrund zu.

You don’t get to choose if you get hurt in this world, but you do have some say in who hurts you. Derartige Zeilen aus „The Fault In Our Stars“, die teilweise eins zu eins ins Drehbuch übernommen wurden, heben den Film über Genre-Grenzen hinaus und lassen Charaktere wie Zuschauer zu dem tröstenden Schluss kommen, dass ein erfülltes Leben nichts mit dessen Länge zu tun hat. Neben den virtuosen schauspielerischen Leistungen der beiden Hauptdarsteller, die für die emotionale Intensität des Dramas verantwortlich sind, gelingt es auch Regisseur Josh Boone weitgehend, den Film nicht in bodenlosen Kitsch abgleiten zu lassen. Hie und da etwas zu dick aufgetragen, verzeiht man diese kleine Schwäche spätestens, wenn die ersten Töne von einem extra für den Film komponierten Birdy-Song erklingen.

Wie kommentierte Jodi Picoult so treffend John Greens Erfolgsroman? „Electric… filled with staccato bursts of humor and tragedy.“ Und genau diese schmale Gratwanderung ist auch bei der Verfilmung geglückt, ohne dabei den eigentlichen Handlungsstrang zu verfehlen und ins Sentimentale abzudriften. Dennoch ist man gut beraten, eine große Packung Taschentücher mitzubringen.

Bewertung:
4 von 5 Filmrollen

 
 

Soundtrack: