Baby Driver – Filmkritik

Als ich das erste Mal den Trailer von „Baby Driver“ sah, mutmaßte ich, ob uns da eine Variante von „Drive“ bevorsteht – oder gar die Vorgeschichte von Ryan Goslings namenlosen Charakter. Ich sollte mich irren. Wobei beide Charaktere, der „Driver“ Gosling und „Baby“ Ansel Elgort, als Fluchtwagenfahrer arbeiten und im Zentrum der jeweiligen Handlung eine Liebesgeschichte steht.

Baby jedoch übt diese Tätigkeit nicht freiwillig aus. Er hat Schulden beim Gangsterboss Doc (Kevin Spacey) und arbeitet diese mit eben jenen Fluchtfahrten ab. Babys Markenzeichen sind seine Ohrstöpsel: Aufgrund eines Autounfalls in der Kindheit leidet er an einem Tinnitus, den er mit der Musik auszublenden versucht. Baby lebt mit seinem Ziehvater zusammen, der in einem Rollstuhl sitzt. Als er sich in die Kellnerin Debora (Lily James) verliebt, wird sein Wunsch, aus dem kriminellen Leben auszusteigen, immer größer. Doch Doc will auf seinen besten get-away-driver nicht einfach so verzichten und spannt Baby für einen großen Coup noch einmal mit den Bankräubern Bats (Jamie Foxx), Buddy (Jon Hamm) und Darling (Eiza González) zusammen…

Das Besondere an „Baby Driver“ ist, dass der Film von der Musik gelenkt wird. Der britische Regisseur Edgar Wright, dessen „Hot Fuzz“ eine meiner Lieblingskomödien ist, hatte die Idee zum Film bereits vor 20 Jahren. Bei der Nummer „Bellbottoms“ von The John Spencer Blues Explosion, die gleich zu Beginn des Films erklingt, hat Edgar Wright immer an eine Autoverfolgungsjagd denken müssen. Das war sein Ausgangspunkt für diesen Film. Die Actionszenen sind nach der Musik choreografiert. Z.B. jene, in der Kevin Spacey Geld zählt und die Bewegung seiner Hände genau nach dem Rhythmus des gerade zu hörenden Liedes richtet. Oder auch die „Tequila“-Szene, über die ich nicht mehr verraten will, außer, dass dabei jenes Lied von The Button Down Brass erklingt. Nicht zuletzt richten sich auch die Autoverfolgungsjagden ganz nach der Musik.

alf war ja von der Liebesgeschichte weniger angetan, mir hat sie trotz vereinzelt kitschiger Momente gefallen. Einziger (kleiner) Kritikpunkt sind ein paar für mich nicht nachvollziehbare Handlungsmomente, besonders gegen Ende des Streifens.
Davon abgesehen ist „Baby Driver“ neben „Logan“ bislang mein Lieblingsactionfilm in diesem Jahr.

Bewertung:
4 von 5 Filmrollen

 

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Baby Driver
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