Crimson Peak – Filmkritik

„Beware of Crimson Peak.“ krächzt der Geist von Ediths (Mia Wasikowska) Mutter. Oh ja, wir hätten wohl alle auf sie hören sollen…

Die viktorianische Liebesgeschichte beginnt in Amerika: Edith schreibt Geistergeschichten und will diese veröffentlichen. Als Frau in diesem Zeitalter natürlich nicht ganz einfach, aber Edith gibt sich ganz Jane-Austen-Like und zuversichtlich – eine viktorianische Feministin sozusagen. Der mysteriöse Engländer Thomas Sharpe (Tom Hiddleston) tritt in ihr Leben und wie es so ist, interessiert sie nicht der niedlich-nette Doktor-Typ (Charlie Hunnam) sondern der böse Loki. Nachdem ihr Vater (Jim Beaver) plötzlich „stirbt“, folgt sie Mr. Sharpe und seiner seltsamen Schwester (Jessica Chastain) nach England, in ein viktorianisches Schloss, dass auch schon mal bessere Zeiten gesehen hat. Ab da wird sie fürsorglich von Thomas Schwester mit Tee versorgt. Hm. Dann tauchen ab und an Geister auf und sie fühlt sich immer schlechter. Langsam kommt Edith in den Sinn, dass die beiden an etwas ganz anderem interessiert sind…

Ich mag Guillermo del Toros Visionen: alles ist bunt und das Set-Design ein Traum. Das gilt für all seine Filme. Über die Stories der Filme, ob gut oder schlecht, kann man streiten…

„Crimson Peak“ ist keine Geister-Grusel-Geschichte. Wenn man nur den Trailer gesehen hat, hat man eigentlich schon fast alle Geister-Auftritte gesehen. In Wirklichkeit ist „Crimson Peak“ eine Liebesgeschichte in Jane-Austen-Manier, mit ein paar Schreckgespenstern. Wenn mir das vorher klar gewesen wäre, würde mein Resümee vielleicht etwas anders ausfallen, aber sonst kann ich nur sagen: laaaaangweiiilig und vorhersehbar. Von Anfang an ist komplett klar, was da passiert und wie es ausgehen wird. Wir waren zu 5. im Kino und jeder wusste, wie es enden wird. Also: gähn. Kitsch-Liebesgeschichte inklusive. Mia und Tom spielen zwar gut, können den Film aber auch nicht mehr retten. Jessica Chastain wirkt, als hätte man sie ständig für Halloween verkleidet, nur bekommt sie keine Süßigkeiten ab und deswegen muss sie ständig so bös‘ dreinschauen. Historische Geschichten sind glaub ich nicht so ihr Ding, dann lieber noch einmal ins Weltall Miss Chastain.

Das schönste am Film ist eigentlich das alte Herrenhaus. Die geheimen Räumen, das Loch im Dach, die einzelnen Zimmer: alles mit sehr viel Liebe zum Detail umgesetzt. Zumindest stürzen sich alle stilvoll und opulent ins Verderben.

Pride and Prejudice and Ghosts. Visuell gesehen macht Del Toro alles richtig, nur diese Gothic-Romance-Geschichte ist leider nur ein langweiliges Liebes-Märchen geworden.

Hüte dich vor Crimson Peak!

Bewertung:
2 von 5 Filmrollen