Das finstere Tal – Filmkritik

Review of: Das finstere Tal

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4
On 16. Februar 2014
Last modified:12. November 2015

Summary:

Heimatfilm meets Western. „Das finstere Tal“ ist eine spannende Geschichte über Rache, Unterwerfung und Tradition. Für einige wird „Das finstere Tal“ wohl over-the-top stilisiert sein, für mich ist es over-the-top gut. Bitte mehr davon!

Regisseur Andreas Prochaska muss das Kino wohl genauso lieben wie wir. „Das finstere Tal“ hebt sich nicht nur allein wegen seines Inhalts von gängigen deutsch-österreichischen Koproduktionen ab, sondern ebenso wegen der gewaltigen Bildsprache.

Als ein Fremder namens Greider (Sam Riley) Ende des 19. Jahrhunderts in ein abgelegenes Bergdorf reitet ist er alles andere als willkommen. Was genau will der Fremde hier? Greider will – zu Beginn – nur ganz unschuldig Fotos machen. Außerdem hat er etwas Geld mit, so siegt neben der Geldgier auch die Neugier und der Fremde darf erst mal bleiben. Untergebracht wird er bei Luzi (Paula Beer) und dessen Mutter. Kalt ist nicht nur darauffolgende Winter, sondern ebenso das gesamte Dorf. Eingekesselt zwischen Bergen regiert im Dorf die Brenner-Familie. Die sechs Söhne des Brenner-Bauern, darunter auch Hans Brenner (Tobias Moretti), machen den Bewohnern das ohnehin schwere Leben im Bergdorf nicht gerade leichter. Als es zu mysteriösen Todesfällen im Brenner-Clan kommt, gelangt eine grausam bewahrte Tradition ans Tageslicht…

Kameramann Thomas Kienast hat gemeinsam mit Andreas Prochaska einen ungeheuer ästhetischen Alpen-Western geschaffen, der mit wenig Dialog auskommt. Doch das stört nicht weiter, schließlich wirkt fast jede einzelne Szene wie aus einem Gemälde. Prochaskas Vorbilder liegen sicher im anglo-amerikanischen Raum, so ist man als Zuseher ganz erstaunt, was alles mit etwas Geld/Filmförderung im deutsch-österreichischen Raum möglich ist. Jedes Schneestampfen, jeder Schritt am Holzboden, jede Kampfszene sitzt, ist perfekt choreografiert und mit dem passenden Score unterlegt.

Heimatfilm meets Western. „Das finstere Tal“ ist eine spannende Geschichte über Rache, Unterwerfung und Tradition. Für einige wird „Das finstere Tal“ wohl over-the-top stilisiert sein, für mich ist es over-the-top gut. Bitte mehr davon!

Bewertung:
4 von 5 Filmrollen