Doctor Strange – Filmkritik

„Doctor Strange“ eröffnet ein neues Kapitel im Marvel Cinematic Universe, das uns bislang 14 Kinofilme beschert hat (plus diverse Fernsehserien wie zuletzt „Luke Cage“ auf Netflix). Nachdem sich vergangenen Frühling mit „Captain America: Civil War“ bei mir schon erste Ermüdungserscheinungen breit gemacht haben, denn 13 Mal die Welt retten wird auf Dauer fad, ist mit Stephen Strange nun ein frischer Wind ins Multiversum eingekehrt – und Magie. Somit haben wir nun neben Inhumans und Außerirdischen (bzw. Göttern) auch Sorcerers, also Zauberer, im Spiel.

Who are you, Mister?
Doctor!
Mister Doctor?
It´s Strange.
Maybe.

Zu Beginn lebt und arbeitet Doctor Stephen Strange (Benedict Cumberbatch) als Star-Chirurg in New York. Hochmütig und arrogant, doch der Erfolg gibt ihm Recht. Bis er sich bei einem Autounfall seine Hände schwer verletzt. Eine Katastrophe für den Arzt, denn mit zittrigen Händen lässt es sich schwer operieren. Er setzt alles daran, eine Heilung dafür zu finden und kauft schließlich mit seinem letzten Geld ein Ticket nach Nepal. Dort, so wurde ihm gesagt, sollen sogar Querschnittsgelähmte nach einem Aufenthalt wieder gehen haben können. Er trifft auf „The Ancient One“ (Tilda Swinton), die ihm Tee anbietet und erklärt, dass die gewünscht Heilung eine Frage der Bewusstseinserweiterung ist. Als Beweis knockt sie ihn aus seinem Körper in eine andere Dimension.

Is there LSD in this tea?

Nein, es ist Magie, mit der Strange hier konfrontiert wird. Der Doktor wird zum eifrigen Schüler und schließlich zum Verteidiger gegen dunkle Kräfte, allen voran Kaecilius (Mads Mikkelsen), der ebenfalls einst unter „The Ancient One“ Magie erlernte.

Regisseur Scott Derrickson, der sich zuvor offenbar im Horrorgenre ausgetobt hat, denn von ihm stammen – mir bislang ehrlich gesagt unbekannte – Werke wie „Hellraiser V“ oder „Deliver us from Evil“, hat sich für „Doctor Strange“ ziemlich sicher von Christopher Nolans „Inception“ inspirieren lassen. Die Bildeffekte sind fantastisch: Häuserfronten und ganze Städte werden von den Sorcerers neudimensioniert, und jetzt wünsche ich mir, ebenfalls meine Umgebung verformen und neu gestalten zu können.

Doctor Strange NY

Ein Wort zur Besetzung: Es gab im Vorfeld einigen Protest bezüglich des Castings von Tilda Swinton, denn in der Comicvorlage ist „The Ancient One“ ein älterer Asiate. „Whitewashing“ lautete der Vorwurf, der mit Blick auf andere Filmproduktionen („Gods of Egypt“ anyone?) durchaus gerechtfertigt ist. In Anbetracht der Besetzung von Chiwetel Ejiofor als Mordo und Benedict Wong als äh…, ja tatsächlich, als Wong, und weil ich Tilda Swinton liebe, sei es Marvel in diesem Fall verziehen.

Stan Lee hatte sein obligates Cameo, Mid- und Post-Credits-Szenen gab es auch wieder, doch die Anspielungen auf die anderen Marvel-Filme hielten sich in Grenzen. Somit kann „Doctor Strange“ auch all jenen ans Herz gelegt werden, die noch keinen Marvel-Film gesehen haben und sich prächtig unterhalten möchten.

Bewertung:
4 von 5 Filmrollen

 

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Doctor Strange
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