Ghost in the Shell – Filmkritik

Nehmen wir an, wir könnten unsere Körper optimieren. Welchen Körper suchst du dir aus?

In „Ghost in the Shell“ ist es scheinbar Scarlett Johannssons Körper. Ihre Hülle (Shell) taucht schon im Film-Intro aus einer weißen Flüssigkeit auf – damit man sich gleich zu Beginn an die Whitewashing-Thematik erinnert. Ursprünglich in japanischer Hand, hat „Ghost in the Shell“ nun die Hollywood-Denkweise aufgedrückt bekommen: no big star, no big money. Asiatische Schauspieler finden sich nur in den Nebenrollen (da kann man noch so sehr die „Diversität“ des Filmes herausheben), auf den Regiestuhl hat Rupert Sanders Platz genommen, seines Zeichen Engländer. Da ist klar, dass man die Message des Filmes kritisieren kann: das Update der Menschheit ist eine weiße Frau, „die einzige ihrer Art“. Najo.

Scarlett bewegt sich als Major relativ roboterhaft durch den Film. Ich habe mich noch nicht entschieden, ob das gut oder schlecht ist. Eine Kampfmaschine mit Hirn geht also ihrer täglichen Aufgabe nach, bis berechtigte Zweifel auftauchen. Ist ihre Vergangenheit wirklich so passiert, wie es ihr erzählt wurde? Natürlich nicht. Der größte Schwachpunkt ist eigentlich die Handlung des Films. Nicht wirklich aufregend, nicht sehr emotional, nicht sehr lustig. Das ist etwas schade. Dafür sind die Schauwerte umso besser: eine futuristische Stadt, leuchtende Farben, viele Hologramme. Das ist auch wieder einer der wenigen Filme, bei dem 3D nicht total unnötig ist.

Neben dem Whitewashing-Problem ist „Ghost in the Shell“ auch ein Nischenprodukt. Es gibt natürlich eine weltweite Anime-Fangemeinde, aber in den einzelnen Ländern ist der Anteil wohl relativ gering. Für mich bedeutet Anime immer Frauen mit großen Brüsten und kurzen Röcken – auch wenn sie vielleicht gut kämpfen können, sind viele Anime-Geschöpfe stark sexualisiert. Könnte man ja auch mal thematisieren.

„Ghost in the Shell“ ist visuell gesehen auf jeden Fall sehenswert. Ansonsten muss Hollywood noch viel lernen…

Bewertung:
3 von 5 Filmrollen

 

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Ghost in the Shell
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