The Hateful Eight – Filmkritik

„The Hateful Eight“ ist ein Tarantino Film, von und für seine Fans, mit N***** – Wörter Overload. Großartige Überraschungen sind nicht dabei, aber wie immer gilt: after all, it’s Tarantino, Baby.

Schneebedeckte Landschaften. Eine Kutsche. Ein Mann mit Hut vor einem Haufen Leichen. Samuel L. Jackson als Major Marquis Warren will mit den Toten in die nächste Stadt, Red Rock, um die Kopfgelder zu kassieren. Die Kutscheninsassen John Ruth (Kurt Russell) alias „The Hangman“ und seine gefangene Begleitung Daisy Domergue (Jennifer Jason Leigh) willigen ein. Auf dem Weg Richtung Stadt steigt noch ein Fremder zu, der angeblich zukünftige Sheriff (Walton Goggins) von Red Rock. Alle wollen noch bevor der Schneesturm zuschlägt einen Zwischenstopp bei Minnie’s Haberdashery machen. Dort wären sie sicher vor dem Sturm und könnten erst mal abwarten. Doch Minnie ist gar nicht da, sondern Bob (Demian Bichir), Joe Cage (Michael Madsen), Oswaldo Mobray (Tim Roth) und General Smithers (Bruce Dern). Dann wartet man eigentlich nur noch darauf, dass das Blutbad seinen Lauf nimmt…

In „The Hateful 8“ sind die Dialoge nicht ganz so gut wie gewohnt. Mit einer Dauer von fast drei Stunden wirkt die erste Hälfte des Films wie ein gut ausgeleuchtetes Theaterstück, das jedoch seine Längen hat. Nach einer 15-minütigen Pause wird die letzte Hälfte rasant-blutig – alles wie erwartet. Also was ist diesmal anders? Ultra Panavision70! 70mm Film mit einem aspect ratio von 2,76:1. Es gibt nur wenige Filme, die in diesem Ratio aufgenommen wurden, der letzte Film war „Khartoum“ 1966. So ist „The Hateful 8“ also nicht nur ein Film, sondern ein Event. Immerhin gibt es den Film nur einmal in ganz Österreich so zu sehen, wie ihn Tarantino auch gedreht hat: im Wiener Gartenbaukino, mit Ouvertüre vor Filmbeginn. Bobos und Cinophile haben somit ihren Spaß…

Quentin Tarantino mag man, oder eben nicht. Dazwischen gibt es wenig. Ich mag ihn, obwohl Tarantino-Filme immer nach dem selben Schema ablaufen: schräge Typen, witzig-intelligente Dialoge und am Ende das große überzeichnete Blutbad. Das gilt auch für „The Hateful Eight“ – das nächste Mal überrascht du uns wieder Mr. Tarantino, abgemacht?

Bewertung:
4 von 5 Filmrollen