John Clayton III (Alexander Skarsgård) trinkt Tee, schaut die umstehenden Menschen an und sagt erst mal „Nein“. Er möchte nicht in sein Heimatland Afrika zurück, er ist jetzt Gentleman, außerdem sei es dort „viel zu heiß“. Doch seine Frau Jane (Margot Robbie) möchte unbedingt zurück, sich vom düsteren England ablenken. Außerdem ist da noch George Washington Williams (Samuel L. Jackson), der wiederum befürchtet, das Land werde durch Menschenhändler versklavt. Also muss John zurück in den Kongo und selbst nachschauen, ob alles ok ist. Ist es natürlich nicht, denn schließlich tappt er dabei in die Falle von Captain Rom (Christoph Waltz), der Tarzan aka John Clayton III, an Mbonga ausliefern will…
Jeder Generation seine Tarzan-Verfilmung. „The Legend of Tarzan“ kommt melancholisch, kitschig und überwiegend computeranimiert daher. Gut, Alexander Skarsgård muss auch nicht echt mit Löwen kuscheln oder mit Gorillas kämpfen, dafür darf er sich die Hälfte des Filmes oben ohne blicken lassen. Mann, muss er dafür hart gearbeitet haben. Den weiblichen Blick freut es, denn seit „Magic Mike“ ist klar: ja, auch Frauen haben sexuelle Gelüste (und ja, man kann damit Geld verdienen). Sonst hat sich in der aktuellen Version nicht viel geändert: westliche Länder gehen über Leichen, um Staatsbudgets aufzubessern. Weißer Mann rettet selbstbewusste Jane aus den Fängen des Bösen, natürlich mit Hilfe der Bevölkerung sowie seinen Freunden, den Tieren. Christoph Waltz spielt dabei seine übliche Bösewicht-Rolle.
Die größte Enttäuschung: erotische Szenen zwischen Captain Rom und Tarzan sowie Sexszenen zwischen Tarzan und Jane wurden rausgeschnitten (wahrscheinlich um eine Altersfreigabe ab 12 zu bekommen uns somit mehr Geld einzunehmen). Jetzt muss ich mir das in meiner Fantasie ausdenken…
Doch die Actionsequenzen und eine kleine Prise Humor macht „The Legend of Tarzan“ zu einem kurzweiligen Summerblockbuster. Mehr braucht es manchmal nicht.
PS: Liebe „The Legend of Tarzan“-Beteiligte: könntet ihr mir die rausgeschnittenen, erotischen Szenen schicken? ALLE. Danke, ganz lieb.