MacGyver auf dem Mars. Mit „Der Marsianer“ hat Ridley Scott und Drew Goddard einen unglaublich unterhaltsamen – fast leichtfüßigen – Film geschaffen und kommt diesmal ganz ohne grüne, schleimige Aliens aus…
Am Arsch. Mark Watney (Matt Damon) wacht am Mars auf und niemand ist mehr da. Seine Kollegen sind schon wieder Richtung Heimat, die Erde, unterwegs. Schon blöd, denn der Planet ist nicht gerade lebensfreundlich. Also muss sich Watney auf die Wissenschaft verlassen während alle anderen glauben, er sei tot. Doch als der letzte Mann am Mars es endlich schafft, ein Lebenszeichen Richtung Erde zu schicken, muss erst mal überlegt werden, wie und ob Mark Watney überhaupt gerettet werden kann. Schließlich ist der Mars nicht gerade ums Eck…
Ein Grund warum ich auf Science-Fiction stehe, sind die ästhetischen Bilderwelten: Je besser sie gemacht sind, desto eher hat man das Gefühl, intergalaktisch mitzureisen. Nach den ersten paar Minuten von „Der Marsianer“ ist klar: Mark Watney ist zwar alleine am Mars gestrandet, aber das Kinopublikum mit ihm. Bei jedem gelösten Problem, bei jeder Idee ist man erleichtert oder erheitert, meistens beides. Humor hilft immer, sogar am Mars. Schließlich braucht man hier die eigene Scheiße für den Kartoffelanbau. Doch irgendetwas fehlt am roten Planeten. Ach ja, Popmusik. Hilft auch immer. Es war schon bei „Guardians of the Galaxy“ großartig im Weltraum alte Pop-Rock-Klassiker zu hören und so ist es auch bei „Der Marsianer“, obwohl Mark Watney scheinbar einen anderen Musikgeschmack hat – aber was man hat, das hat man eben. Am Mars darf Mann nicht wählerisch sein. Während Mark am Planeten ums Überleben kämpft, wird auf der Erde und im Raumschiff der restlichen Crew diskutiert, getüftelt und abgewogen, wie man den Man of Mars helfen kann. Die Nebenrollen sind allesamt gut besetzt: Jessica Chastain, Jeff Daniels, Kate Mara, Sean Bean, Sebastian Stan, Chiwetel Ejiofor und und und. Der Star des Films ist natürlich Matt Damon, der die Balance zwischen heiter-ironischem Überlebenskünstler und am Rande der Verzweiflung stehenden Mann sehr gut hinbekommt. Wäre er nicht so kämpferisch-ironisch, hätte der Film wohl ein Problem…
Ich heb‘ ab. Bei „The Martian“ ist alles gelungen: Story, Schauspieler und Bilderwelten, ein Blockbuster der Extraklasse. Der offensichtliche Hauptsponsor, die NASA, wird sich über Nachwuchs-Astronauten freuen…