Wilde Maus – Filmkritik

Die Wilde Maus im Prater ist eine Institution. Auf den ersten Blick sieht sie ungefährlich und langweilig aus. Dann sitzt man im Wagen und fährt Richtung Nichts. Angst steigt auf. Dann – zack – eine Kurve. Kurzes Lachen bevor die nächste Kurve kommt und die nächste und die nächste. Die Wilde Maus wird auf den ersten Blick unterschätzt, hat es aber in sich.

Josef Hader, ebenfalls eine österreichische Institution, hat bei „Wilde Maus“ nicht nur Regie geführt, sondern auch gleich die Hauptrolle übernommen. Im Film geht es auch zackig zu: Georg (Josef Hader), ein anerkannter Musikkritiker, wird von einem auf den anderen Tag gefeuert. Einfach so, ohne Vorwarnung. Georg sieht nur einen Ausweg: patscherte Rache. Nebenbei trifft er einen alten Schulkollegen (Georg Friedrich) wieder und renoviert mit ihm die „Wilde Maus“. Im Laufe des Filmes kommt Georg immer wieder auf seltsame Ideen, um sich an seinem Ex-Chef zu rächen. Während Georgs Frau (Pia Hierzegger) ein Kind will und noch gar nicht weiß, dass er keinen Job mehr hat. Ob Georg die Kurve noch kratzen kann?

Angeblich gehen die ÖsterreicherInnen nur wegen wenigen Austro-Schauspielern ins Kino. Hader hat gute Karten, einer von ihnen zu sein. Immerhin waren die ganzen Wolf-Haas-Brenner-Verfilmungen ein Hit. In „Wilde Maus“ sind u.a. Pia Hierzegger, Georg Friedrich, Nora von Waldstätten, Denis Moschitto und Jörg Hartmann zu sehen. Ein Schauspiel-Ensemble, das man ebenfalls nicht unterschätzen sollte. Jede einzelne Rolle passt wie die Maus zum Speck. Die Dialoge sind so authentisch wie witzig – das Ende fast Hollywood-like.

Georg ist ein Charakter, der in jedem von uns schlummert. Einmal Rache nehmen – daran hat wohl jeder schon einmal gedacht. Vor allem in der heutigen Zeit, in der man in der Arbeitswelt entweder immer ersetzbar ist oder für die Arbeit (aus)brennen muss. Nicht mit uns. Nicht in diesem Film. Hader for life.

Bewertung:
4 von 5 Filmrollen

 

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Wilde Maus
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