Wonder Woman – Filmkritik

Eine Heldin, eine Regisseurin, ein feministischer Film?

Gefühlt sieht man alle drei Monate männliche Comichelden auf der Leinwand. Dieses Mal ist alles anders, zumindest was die Hauptrolle angeht: Gal Gadot schlüpft in die Rolle der „Wonder Woman“ – und, oh frau, kann sie kämpfen!

Diana (=Wonder Woman) will ihre Heimat verlassen, um gegen das Böse zu kämpfen. Die Story: Same, same, but different. Das Böse ist in „Wonder Woman“ der erste Weltkrieg. Nachdem Pilot Steve (Chris Pine) auf ihrer geheimen Amazoneninsel Themyscira abstürzt, muss er erst mal gerettet werden. Von ihr. Klar. Als er dann später nackig vor ihr steht, zeigt sie sich unbeeindruckt. Amazonen sind schließlich nicht nur kopflose Kämpferinnen, sondern haben ebenso eine gute Ausbildung und leben ganz gut in einer Welt ohne Männer. Als er ihr mehr vom ersten Weltkrieg erzählt, will sie „the war of all wars“ beenden. Diana ist überzeugt, dahinter steckt der Gott des Krieges, Ares. So ziehen sie gemeinsam in eine ihr unbekannte Welt. Aber keine Sorge, Steve erklärt ihr die Welt. Das ist teils lustig, teils kitschig. Steve soll sie an die Front bringen, schließlich ist sie hier, um zu kämpfen. Als es dann soweit ist, der Wonder Woman Score ertönt und sie zum ersten Mal in die Schlacht zieht ist das nicht nur cool, sondern etwas, auf das man sehr lange gewartet hat.

Als feministischen Film würde ich „Wonder Woman“ nicht sehen, als starke, weibliche Figur schon. Die gesamte Geschichte wird aus ihrem Blickwinkel erzählt, die Welt will sie letztendlich nicht mit Muskelkraft, sondern mit „Liebe“ retten. Ich weiß, dass Empathie die einzig mögliche Waffe ist, aber auf mich wirkt diese Lieblichkeit zu kitschig. Froh bin ich über Regisseurin Patty Jenkins, weil sie zeigt, dass man ein Millionenbudget nicht nur auf CGI-schwangeren Kampfszenen pulvern muss.

Wonder Woman und Lügendetektor-Erfinder William Marston dachte sich in den 40er Jahren: eine weibliche Comicheldin fehlt. Er schuf „Wonder Woman“. 2017 (sieben Jahrzehnte später!) dachte man(n) sich: eine weibliche Heldin gehört auf die Leinwand. Weit haben wir es gebracht…

Bewertung:
3 von 5 Filmrollen

 

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Wonder Woman
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