Before Midnight – Filmkritik

Review of: Before Midnight

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4
On 12. Juni 2013
Last modified:13. Juni 2013

Summary:

Jesse und Celine sind nicht nur seit Paris zusammen, sie haben auch gleich Zwillinge bekommen. Mit Jesses Sohn aus erster Ehe verbringen sie die Sommerferien auf einer griechischen Insel.
Die Dialoge von Celine und Jesse sind tiefsinnig, lustig (Schwarzer Humor, hallo!) und unglaublich ehrlich. Jeder wird sich hier wohl irgendwo wiederfinden.

Endlich ist eines meiner Lieblingsfilmpärchen wieder auf der Leinwand zu sehen. Jesse (Ethan Hawke) und Celine (Julie Delpy) haben sich vor 19 Jahren in Wien kennengelernt – zusammengefunden haben sie jedoch erst 9 Jahre später in Paris. Die Filme „Before Sunrise“ und „Before Sunset“ waren neben einer Liebesgeschichte auch immer eine Art Generationenporträt. In 9 Jahren kann sich immerhin einiges ändern…

Jesse und Celine sind nicht nur seit Paris zusammen, sie haben auch gleich Zwillinge bekommen. Mit Jesses Sohn aus erster Ehe verbringen sie die Sommerferien auf einer griechischen Insel. Nachdem sein Sohn wieder zurück in die USA zu seiner Mutter muss, fahren die beiden mit ihren Kindern wieder zurück zu ihrem idyllischen Ferienhaus. Schon auf dem Weg dorthin beginnen Gespräche über Kinder, ihre Beziehung, Arbeit und das schlechte Gewissen das Jesse hat, weil er seinen Sohn kaum sieht. Nach einem (intellektuellen) Abendessen mit den Gastgebern spazieren sie zum nächstgelegenen Ort, dort wurde ein Hotelzimmer gebucht. Ein Geschenk der Gastgeber. „Die Freunde haben schon alles bezahlt, also wieso nicht?“, denken sich Jesse und Celine. Doch im Hotelzimmer bricht ein Streit aus, der alles andere als eine romantische Nacht verspricht…

It’s all about dialogue, baby. Wer schon die ersten Filme der Trilogie von Richard Linklater kennt, weiß, wie erfrischend realistisch die Dialoge der beiden Darsteller sind. „Before Midnight“ ist da keine Ausnahme. Lange, ungeschnittene und sicher auch improvisierte Dialogszenen über das Leben, die Liebe, Besitzansprüche, Kinder, Feminismus, Arbeit und und und, gepackt in eine schöne Landschaft. Ja, das ist „Before Midnight“.

Die Dialoge von Celine und Jesse sind tiefsinnig, lustig (Schwarzer Humor, hallo!) und unglaublich ehrlich. Jeder wird sich hier wohl irgendwo wiederfinden. Und nein, „Before Midnight“ ist kein Frauenfilm. Vielleicht ein Film für Geisteswissenschaftler, vielleicht DER Liebesfilm des Jahres, aber kein Frauenfilm. Auf ein Wiedersehen in 9 Jahren – ich kann es kaum erwarten!

PS: Wer so wie ich, genau auf diese Art von Filmen steht, dem sei „2 Tage in Paris“ ans Herz gelegt.

Bewertung:
4 von 5 Filmrollen