Flight – Filmkritik

Review of: Flight

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4
On 30. Januar 2013
Last modified:4. Mai 2013

Summary:

Whip Whitaker (Denzel Washington) ist ein routinierter Pilot mit einem massiven Alkoholproblem. Nach einer langen, durchzechten Nacht geht es für Whip zur Arbeit. Natürlich wird vorher noch etwas Koks geschnupft, um überhaupt aus dem Bett zu kommen.

Piloten und Ärzte haben ein hohes Ansehen. Frauen stehen scheinbar auf Uniformen und weiße Kittel. Ich kann mir diese Vorliebe nicht erklären. Ein Pilot ist nie da und kennt schon alle möglichen Orte der Welt. Einmaliges gemeinsames entdecken fällt flach. Apropos: flach gelegt werden auch gerne einige Stewardessen. Ärzte hingegen müssen hackeln, hackeln, hackeln. Vielleicht haben sie dann mit 40 endlich eine eigene Praxis oder bekommen zumindest die Anerkennung älterer Kollegen. Zeit für das Leben hat wohl weder der Pilot noch der Arzt, deswegen greifen wohl einige gerne zur Flasche. Oder zu Koks. Niemand redet darüber, aber mehrere 48-Stunden-Schichten im Monat überstehen wohl nur Roboter unversehrt. Menschen müssen da schon etwas nachhelfen, um in der heutigen Arbeitswelt zu funktionieren.

Whip Whitaker (Denzel Washington) ist ein routinierter Pilot mit einem massiven Alkoholproblem. Nach einer langen, durchzechten Nacht geht es für Whip zur Arbeit. Natürlich wird vorher noch etwas Koks geschnupft, um überhaupt aus dem Bett zu kommen. Bei strömenden Regen geht es von Orlando nach Atlanta. Nach einigen Turbulenzen ist der Flieger einmal sicher in der Luft. Daraufhin gönnt sich Whip gleich einen Wodka-Orange und ein Schläfchen – schließlich war die Nacht davor ziemlich hart. Doch sein Co-Pilot reißt Whip unsanft aus dem Schlaf. Irgendetwas scheint mit dem Flugzeug nicht zu stimmen. Tatsächlich geht es mit der Schnauze voran Richtung Boden. Obwohl verständlicherweise alle in Panik ausbrechen, bleibt Kapitän Whitaker ruhig. Im Sturzflug lässt sich das Flugzeug nicht kontrollieren, also wird es erst einmal auf den Kopf gestellt, um wieder die Kontrolle zu erlangen. Kurz vor der unsanften Landung wird das Flugzeug wieder in seine ursprüngliche Position gebracht – Whip rettet mit dieser Tat 96 Menschenleben, inklusive seinem eigenen.

So rasant der Film beginnt, so ruhig geht er weiter. Schließlich beginnt die Geschichte um den alkoholkranken Piloten erst nach dem spektakulären Absturz. Die Schuldfrage muss schließlich geklärt werden. Über zwei Promille Alkohol wurden im Blut des Piloten gefunden. War er schuld am Absturz? War das Flugzeug nicht verkehrstüchtig? Wer ist Held, wer Schuldiger? Wird Whitaker seine Alkoholsucht überwinden?

Denzel Washington ist für die Rolle des Whip Whitakers zu Recht für den Oscar nominiert. Ständig kämpft man als Zuschauer mit sich selbst: findet man den Hauptdarsteller nun sympathisch oder nicht? Genau das ist auch die Stärke des Filmes. Und John Goodman. Dieser hat zwar nur eine kleine Nebenrolle, aber wenn er die Leinwand betritt, stellt er alle anderen Darsteller sofort in den Schatten. Das Ende ist dann leider doch etwas zu moralisch ausgefallen, dafür wurde in einem Film noch nie so gut abgestürzt wie in „Flight“. Ich hoffe du musst demnächst kein Flugzeug besteigen. Oder zum Arzt.

Bewertung:
4 von 5 Filmrollen