Endlich Frischfleisch im Horrorfilmsektor – und wieder mal hat James Wan seine Finger im Spiel.
„Row, row, row your boat, gently down the stream. Merrily, merrily, merrily, merrily, life is but a dream.“ Das hätten die Lamberts wohl gerne. Obwohl ihr Sohn Dalton (Ty Simpkins) der unheimlichen Braut in Schwarz gerade noch entkommen konnte, ist für die Familie noch lange nicht an normalen Alltag zu denken. Gerade erst bei Joshs (Patrick Wilson) Mutter Lorraine eingezogen, stellt Renai (Rose Byrne) bald fest, dass der Albtraum noch nicht vorbei ist: Die angsteinflößender und heftiger werdenden übernatürlichen Ereignisse rauben ihr zunehmend den Verstand, auch der Rest der Familie ahnt, dass die Geister des Ewigreichs noch eine offene Rechnung zu begleichen haben. Wie kann Josh dieser bedrohlichen Situation nur so gelassen entgegenblicken?
Er hat wieder zugeschlagen. Regisseur James Wan lockt nun schon zum zweiten Mal im heurigen Jahr tausende Besucher in die Kinos, nach „The Conjuring“ scheint er mit dem Sequel von „Insidious“ erneut einen rekordverdächtigen Kassenschlager geschaffen zu haben. Handwerklich makellos und auch stilistisch an den Vorgänger angelehnt, spinnen Wan und Drehbuchautor Leigh Whannell die Geschichte rund um die Lambert-Familie geschickt weiter. Die ausgefeilte und für einen Horrorfilm überraschend wendungsreiche Handlung beantwortet die im ersten und zu Beginn des zweiten Films aufgeworfenen Fragen zur Gänze und schafft es erneut eine durchgängig bedrohliche Atmosphäre zu erzeugen. Auf die perfekt inszenierte Abfolge von Schreckmomenten und die ausgefeilte Kombination passender Filmmusik und einer unheimlichen Geräuschkulisse, wie man sie aus dem ersten Teil kennt, wartet man allerdings vergeblich. Auch bei den visuellen Effekten wurde das ein oder andere Mal etwas zu dick aufgetragen, was der Realitätsnähe und Plausibilität ungemein schadet. Die schauspielerische Leistung, allen voran die von Patrick Wilson, ist und bleibt allerdings auf höchstem Niveau.
„Insidious: Chapter 2“ ist somit eine überraschend gelungene Fortsetzung, die zwar in Hinblick auf Intensität und Originalität weit hinter seinem Vorgänger herhinkt, Genrefans aber mit einem zufriedenen Lächeln zurücklassen dürfte. Na gut, vielleicht eher mit weichen Knien.
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