Sind wir nun am Ende einer Heldenreise angelangt? Im Trailer zu „Iron Man 3“ wurde uns verkündet: „Heroes, there is no such thing“. Drama muss sein. Und so explodieren in der ersten Szene gleich mal mehrere Iron Man-Anzüge.
Doch bevor man erfährt warum, gibt es ein amüsantes Flashback ins Jahr 1999, als sich Tony Stark (Robert Downey Jr.) unwissentlich Dämonen schuf, die ihn nun, ihm dritten Teil, einholen werden. Bis diese ihn allerdings erreichen, beschäftigen ihn ganz andere Probleme. Nämlich solche, die ihren Ursprung in „The Avengers“ hatten. Unser Held im eisernen Anzug verlor in diesem Film beinahe das Leben, als er mit seinen Avengers-Kollegen einen Alien-Angriff auf Manhattan abwehrte, und nur dank des Hulk „wachgebrüllt“ werden konnte.
New York hinterließ ein Trauma: Tony Stark wird in „Iron Man 3“ von plötzlichen Panikattacken befallen und kann nicht schlafen. Und was tut ein genialer Mechaniker wie er in so einem Fall? Er bastelt an einer neuen, besseren Version seines Wunderanzugs. Blöd nur, dass der Anzug noch nicht vollständig einsatzbereit ist. Daran hätte Tony Stark doch mal denken können, bevor er den international meistgesuchten Terroristen namens Mandarin (Ben Kingsley) provoziert und ihm noch dazu seine Adresse nennt.
Aber Tony Stark war noch nie ein Mann, den man besonnen, vorsichtig oder bescheiden nennen könnte. Außerdem war er zu dem Zeitpunkt einfach angepisst, weil sein Freund Happy (Jon Favreau) bei einem von Mandarin verursachten Terroranschlag beinahe sein Leben verlor.
Und so kommt es, wie es kommen muss:
Der Held verliert diesen provozierten Angriff, rettet sich schwer angeschlagen ins verschneite Tennessee (Zeitpunkt der Handlung ist übrigens Weihnachten), wo er auf Harley trifft, ein Dreikäsehoch, der sich ebenso leidenschaftlich wie Tony für Technik interessiert. Quasi sein junges Alter Ego. Mit Harleys Hilfe beginnt Tony seinen Rückschlag vorzubereiten. Dieser beinhaltet einen Großeinkauf im Baumarkt, einen Einbruch in die Villa des Mandarin, einen Sprung aus der Air Force One, bei dem gleich mal 13 Personen gerettet werden, und schließlich den Showdown, bei dem sämtliche (ferngesteuerte) Iron Men zum Einsatz kommen. Das K.O. für den Bösen erteilt jedoch, im wahrsten Sinne des Wortes wutentbrannt, Tonys Freundin Pepper (Gwyneth Paltrow).
Die Handlung von „Iron Man 3“ ist zumeist vorhersehbar, doch es gibt auch einige nette Twists, zum Beispiel was Mandarin betrifft. Der Film lebt vom Humor und der Selbstironie des Helden. Das ist es ja, was Iron Man so sympathisch macht: seine Arroganz gepaart mit einer guten Portion Ironie. Einer, der sich nicht so todernst nimmt wie Batman oder Superman. Einer, der auf die Frage, was er denn ohne seine Rüstung überhaupt sei, antwortet: „Genius, billionaire, playboy, philanthropist“.
Wer Iron Man mag, wird über die sich im letzten Drittel schleppende Handlung hinwegsehen. Und darüber, dass mit dem Humor etwas zu dick aufgetragen wurde. Ich mag Iron Man übrigens. Und um die eingangs gestellte Frage zu beantworten: Nein, „Iron Man 3“ ist nicht das Ende einer Heldenreise. Wer geduldig den Abspann abwartet, erfährt dass Tony Stark zurückkehren wird. Außerdem ist noch ein amüsanter Dialog zwischen Stark und einem weiteren Avenger zu sehen. Also sitzen bleiben!
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