Er kommt – Tom Hardy – ein Auto, ein Telefon, ein Mann. „Locke“ – Ein Mann und sein Auto kämpfen gegen das Unrecht.
Die Kamera zeigt eine Großbaustelle. Ein Mann steigt in sein Auto, wechselt seine Schuhe und fährt los. Bei der kommenden Ampel fällt die Entscheidung: er fährt nicht nach Hause, sondern zu seinem Seitensprung nach London. Nicht weil er verliebt ist, sondern weil er in ein paar Stunden Vater wird. Seine Frau und seine zwei Kinder zu Hause wissen es noch nicht, seine Vorgesetzten lässt er jedoch früh wissen, dass er am nächsten Morgen nicht zur Arbeit kommen kann. Ausgerechnet an dem Tag, an dem das Fundament gegossen wird. Verständlicherweise reagieren weder Arbeitgeber noch Ehefrau gut auf die neuen Nachrichten. So fährt er auf der Autobahn und versucht mit seiner Frau zu reden, den letzten Auftrag fertig zu bekommen und die werdende Mutter zu beruhigen. Ziemlich viel für nur eine Nacht…
„Locke“ besticht einerseits durch die One-Man-Show Tom Hardy, anderseits durch die visuell schönen Nachtaufnahmen. Die Instagram-Generation freut sich: ohne Filter geht eben auch im Film nichts. Das erstaunlichste ist eigentlich, dass Tom Hardys Charakter Ivan Locke trotz der schwierigen Situationen sehr ruhig und pragmatisch bleibt. Das ist nicht immer nachvollziehbar, jedoch einmal etwas anderes. Andererseits wundert man sich, dass seine Arbeit den gleichen Stellenwert wie seine Familie hat. „Locke“ ist nur ein kleiner Ausschnitt eines ereignisreichenden Abends. Manchmal muss man(n) sich einfach ins Auto setzten und wegfahren. Kommt man zurück, ist nichts mehr wie es einmal war…
„Locke“ bzw. „No Turning Back“ von Steven Knight ist ein überraschend spannendes und vielschichtiges Ein-Mann-Stück. Ein Road-Trip der anderen Art – empfehlenswert.
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