Santa Maria! „San Andreas“ ist in jeglicher Hinsicht ein Beispiel, wie ein Blockbuster nicht sein sollte: fad, platte Charaktere, voller Klischees und schlechte Effekte.
Rescue-Pilot Ray (Dwayne Johnson) steht kurz vor der Scheidung. Seine Tochter Blake (Alexandra Daddario) will aufs College nach San Francisco, Daddy soll sie hinbringen. Doch auf Grund eines Erdbebens in Nevada muss Papi arbeiten und so bringt sie ihr reicher „Stiefpapa“ Daniel (Ioan Gruffudd) per Privatjet nach San Fran. Doch ein Erdbeben ist nicht genug, es folgen einige mehr und schon bricht alles in sich zusammen, L.A. und San Francisco werden völlig zerstört. Nachdem „Jesus“ Ray gleich seine Frau retten muss, beschließen beide nach San Francisco zu fliegen, um die gemeinsame Tochter zu retten, schließlich haben sie schon einmal eine Tochter verloren…
Ich habe mir relativ schnell gemerkt, wie Dwaynes Charakter im Film heißt, denn seine Frau Emma (Carla Gugino) schreit seinen Namen nämlich sehr häufig: „Ray! Ray! Raaaaaayyy!“. Es ist weder bei Sex- noch bei Actionszenen angebracht, wenn die (hilflose) Frau ständig nach ihrem Mann schreit. Seine Tochter ist im Film schon mehr auf Zack, muss aber letztendlich auch gerettet werden, schließlich ist sie ja „Daddy’s Girl“. In den ruhigen Szenen des Films wird seifenopernmäßig über die gescheiterte Ehe sowie über die verlorene Tochter sinniert. Es wirkt so unauthentisch wie Jason Statham in einem Science-Fiction-Film. Während die gesamte Stadt evakuiert wird und alle um ihr Leben rennen, fragt der Love-Interest der Tochter (Hugo Johnstone-Burt) doch tatsächlich, warum sie eigentlich zwei Ketten um den Hals trägt (eine ist von ihrer verstorbenen Schwester). Bin ich die einzige die denkt, er hätte folgendes fragen sollen „Warum liegt hier überhaupt Stroh rum?“.
„San Andreas“ hätte Unterhaltungskino werden können, ist jedoch leider nur ein schlechter B-Movie geworden. Schade. Den Film kann nicht mal mehr „The Rock“ retten…
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