„I see myself being like an Angelina Jolie (…) God didn’t give me these talents and looks to just sit around being a model or being famous. I want to lead a huge charity organization. I want to lead a country, for all I know.”
Ein Zitat aus „The Bling Ring“. Regisseurin und Drehbuchautorin Sofia Coppola hat sich dieses jedoch nicht ausgedacht, sondern zitiert hier ein Mitglied des echten „Bling Ring“. Nachzulesen im Vanity Fair-Artikel „The Suspects Wore Louboutins“ von Nancy Jo Sales. Auf diesem Artikel basiert das Drehbuch zu „The Bling Ring“. Sofia Coppola hat fast alle Informationen des Artikels in ihrem Film verwertet.
Es geht um eine Gruppe Jugendlicher, vier Mädchen und ein Junge (dargestellt von Emma Watson, Katie Chang, Claire Julien, Tarissa Farmiga und Israel Broussard), die aus welchen Gründen auch immer (Langeweile, Gier, die Suche nach dem „Kick“,…) in die Häuser von Stars einbrechen. „Going Shopping“ ist das Motto, und fürwahr, die Residenzen der Stars gleichen Edelboutiquen. So viele Designerklamotten. So viel Bargeld, das frei herumliegt. Da muss man einfach zugreifen. Die Adressen der Stars, darunter die von Paris Hilton, Megan Fox und Lindsay Lohan, finden sich per Google und einsteigen in die Häuser ist ein Kinderspiel: entweder ist irgendwo eine Balkontüre offen oder der Schlüssel, wie im Fall von Paris Hilton, liegt unter der Türmatte. Zuerst dachte ich ja, Sofia Coppola hat diesen Teil erfunden. Aber nein, im Artikel ist zu lesen, dass die Bling-Ring-Members sich Paris Hilton bewusst als erstes Opfer ausgesucht hatten, denn sie vermuteten, dass sie dumm genug sei, den Schlüssel unter der Türmatte liegen zu lassen. Dem war dann tatsächlich so. Paris Hilton erlaubte Coppola sogar in ihrem Haus zu drehen, also am Originalschauplatz. Als Zuseher fragt man sich: hat diese Frau so viel Selbstironie, oder ist sie einfach nur Publicitygeil?
„The Bling Ring“ ist eine Satire, die wie ein MTV-Clip über die Leinwand flirrt und manchmal in der Ästhetik von „The Virgin Suicides“ verweilt. Der typische Sofia-Coppola-Stil halt. Nette Idee, ganz unterhaltsam, aber mehr nicht. „The Virgin Suicides“ oder „Lost in Translation“ bleiben weiterhin ihre besten Filme.
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