The Great Gatsby – Filmkritik

Review of: The Great Gatsby

Reviewed by:
Rating:
2
On 17. Mai 2013
Last modified:17. Mai 2013

Summary:

„The Great Gatsby“ ist eine lange, unnatürliche Party in unglaublich schönen Kostümen. Ansonsten ist „The Great Gatsby“ a great disappointment - und zwar in 3D.

You can’t repeat the past. Es kann doch nicht wieder eine langweilige Gatsby-Verfilmung in unsere Kinos kommen? Why of course you can! You will see…

Ich kann Regisseur Baz Luhrmann nicht anrufen und ihm sagen, dass ich es für eine schreckliche Idee halten würde, „The Great Gatsby“ neu zu verfilmen. Der Film aus den 70er Jahren mit Robert Redford war schon ziemlich fad, wobei die Geschichte von Liebe, Verrat und dem amerikanischen Traum natürlich in jedem Zeitalter seinen Platz hat. Nur hätten sie nicht jemanden finden können, der auch ohne einen Haufen computeranimierter Bilder auskommt?

Die Geschichte von „The Great Gatsby“ führt nach New York in die goldenen Zwanziger. Champus fließt in Strömen, es wird – wie es sich für Baz Luhrman gehört – zu Jay-Z anstatt zu Swing getanzt. Die oberen Zehntausend leben auf Long Island in riesigen (Disney-)Häusern und betrügen sich gegenseitig. Niemand scheint mit seinem Ehepartner einverstanden zu sein, mit viel Geld kann man sich eben scheinbar alles leisten. Nick Carraway (Tobey Maguire) scheint da etwas aus dem Rahmen zu fallen. Er lebt zwischen zwei riesigen Anwesen in einem überschaubaren Haus, zu den Schönen und Reichen hat er erst einmal wenig Kontakt. Das ändert sich als er eine Einladung von seinem Nachbarn, J. Gatsby (Leonardo DiCaprio), annimmt. Der wiederum schmeißt seine rauschenden Partys nicht ohne Hintergedanken: er will seine große Liebe Daisy (Carey Mulligan) zurückgewinnen. Wäre da nicht ihr Ehemann Tom (Joel Edgerton)…

Die erste halbe Stunde von Baz Luhrmanns „The Great Gatsby“ kann ich etwa so zusammenfassen: Schnitt, Schnitt, Blabla, Musik, Schnitt, Blabla, Tanzi-Tanzi, Schnitt, Schnitt, Schnitt, Blablablabla, Schnitt, Musik. Ein ewig langer MTV-Musikclip. Nach der ersten halben Stunde wird es dann nicht nur mit den hysterischen Schnitten besser, sondern auch mit der Geschichte. Leider hat man als Zuseher wenig Zeit, die Charaktere kennenzulernen und sich in sie hinein zu fühlen. Es wirkt alles seltsam unnatürlich. Einzig die Szene als Gatsby zum ersten Mal auf seine Daisy trifft ist wirklich gelungen – sonst fehlt es dem Film leider an Herz. Aufgrund der vielen animierten Bilder hat man oft das Gefühl, man würde eine Fernsehserie wie O.C. California schauen und nicht einen „echten“ Kinofilm in 3D. Kitsch-Liebhaber werden ebenfalls ihre Freude haben, denn davon gibt es im Film genug. Ist auf eine Art ja auch ganz amüsant.

Gut, ich kann jetzt zugeben (vielleicht habt ihr es ja auch schon gemerkt), dass ich keinen einzigen Film von Baz Luhrmann mochte. Was komisch ist, denn ich mag es laut und bunt, aber eben nicht unnatürlich kitschig. Immerhin höre ich noch immer den Soundtrack von „Romeo + Juliet“. Die Idee, Klassiker mit neuer Musik zu untermalen, ist auch keine schlechte. „The Great Gatsby“ hat auch einige Ohrwürmer, natürlich nur für Leute, die so wie ich Musikgeschmack für überbewertet halten und meistens alle möglichen Lieder aus den Charts kennen und dazu im Auto laut mitsingen. Dafür gibt es natürlich schon mal eine Filmrolle. Die andere Rolle für die Darsteller, denn sie können alle gut schauspielen, auch wenn man es nicht in jeder Szene des Films merkt.

„The Great Gatsby“ ist eine lange, unnatürliche Party in unglaublich schönen Kostümen. Ansonsten ist „The Great Gatsby“ a great disappointment – und zwar in 3D.

Bewertung:
2 von 5 Filmrollen