Nach den Vampiren kommen die Zombies. In Massen, schirch und sehr verbissen.
Neben den ganzen, meist aalglatten Teenager-Liebes-Vampir-Filmen gab es in den letzten Jahren eine ganz andere Entwicklung: man entdeckte die Untoten, die hässliche Seite des Tot-Seins sozusagen. Vor allem haben es mir Zombie Filme angetan, die nie ganz ernst gemeint waren: Dawn of the Dead. Shaun of the Dead. Zombieland. Oh yeah.
In „World War Z“ findet sich Ex-UN Mitarbeiter Gerry (Brad Pitt) plötzlich in einer Massenpanik wieder. Keiner weiß was wirklich los ist, aber alle laufen erst mal los. Gerry wollte eigentlich mit seiner gesamten Familie einen Ausflug machen, ehe das Chaos ausbricht. Die Familie flüchtet erst mal aus der Stadt, legt sich mit den seltsam beißenden Menschen an, bevor sie einen Hubschrauber ergattern können (Hey – schließlich war Gerry UN-Mitarbeiter!), der sie auf einen sicheren, Pandemie-freien, Flugzeugträger bringt. Nachdem sich die Pandemie rasant ausbreitet, wird Gerry gezwungen, seinen alten Job wieder aufzunehmen (welcher das auch immer war), um herauszufinden, wo die Pandemie ihren Ursprung hat. Sollte er sich weigern, müssen er und seine Familie den sicheren Hafen wieder verlassen…
Ja, „World War Z“ ist ein ernster Film, jedoch nicht ganz ohne Witz. Die Aufnahmen der Zombie-Banden sind spektakulär, wenn auch mit CGI erzeugt. Doch das Wichtigste am gesamten Film: er hat eine gute Story. Brad Pitt agiert souverän als Normalo-Dad (natürlich immer noch saucool), der nebenbei die Welt retten muss. Die Nebendarsteller sind sehr gut ausgewählt, wenn auch (noch) unbekannt – bis auf Moritz Bleibtreu. Neben eindrucksvollen Massen-Szenen versteht Regisseur Marc Forster sein Handwerk auch, wenn es um Schreckmomente und Spannungsaufbau geht. Meine Sitznachbarin hat es ganz schön gerissen. Für die musikalische Untermalung sorgte u.a. Matthew Bellamy, Frontmann der Band Muse. Hans Zimmer hatte wohl keine Zeit.
„World War Z“ ist der beste Zombie Film seit „28 Days Later“. Marc Forster und seine Drehbuchautoren Matthew Carnahan, Drew Goddard und Damon Lindelof haben verstanden, dass gute Blockbuster nicht nur CGI und „Bumm Bumm“ brauchen, sondern auch eine gute Story. 3D ist jedoch (wie so oft) unnötig, das Ende war dann auch etwas zu sanft (die gesamten Endszenen wurden komplett neu gedreht). Sei’s drum, Marc Forster braucht hier sicher kein Quäntchen Trost, er hat seinen Job sehr gut gemacht. Vielleicht lese ich jetzt sogar einmal das Buch, auf dem der Film lose basiert…
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